Servus ERC-Fans,
die aktive Fanszene des ERC Ingolstadt wird dem Auswärtsspiel in Straubing am 24.01.2025 geschlossen fernbleiben. Grund dafür ist, dass eine komplette Busbesatzung im Nachgang an die Partie am 27.11.2024 in Straubing einer Personalienfeststellung unterzogen wurde und allen 45 Personen in den vergangenen Tagen ein Stadionverbot seitens der Straubing Tigers GmbH zugestellt wurde. Dieses gilt ausschließlich in Straubing und endet zum Saisonende 2024/25. Die ERC-Fans aus unserem Kreis, die theoretisch ins Stadion dürften, schließen sich aus Protest gegen die Kollektivstrafe den ausgesperrten Anhängern an und werden das Spiel ebenfalls nicht besuchen.
Die Stadionverbote sind insofern höchst fragwürdig, da derzeit gegen keinen einzigen ERC-Fan konkret ermittelt wird. Welcher Vorwurf einem derzeit unbekannten Mitglied der aktiven Fanszene gemacht wird, wissen wir lediglich durch Behauptungen der Polizei am Spieltag bzw. im Nachgang in den Medien. Einen Brief von der Polizei oder der Staatsanwaltschaft, dass ein Ermittlungsverfahren gegen ihn bzw. sie läuft, erhielt bisher niemand.
Und wenn man den Medienberichten Glauben schenken darf, würde es ohnehin nur um eine Person gehen, der die Verletzung eines Polizisten zur Last gelegt wird. Dass dennoch 45 Leute ein Stadionverbot erhalten haben, ist eine pauschale Vorverurteilung einer kompletten Busbesatzung, die in einem Rechtsstaat wie Deutschland eigentlich keinen Platz haben dürfte.
Laut Brief der Straubing Tigers GmbH geht es darum, „die Gefahr für Sicherheits- und Einsatzkräfte zu reduzieren und einen reibungslosen und gewaltfreien Spielverlauf zu erleichtern“. Das Verbot wird also als eine Art Präventivmaßnahme verkauft. Dass genau das nicht der Grund für das Verbot ist, erkennt man an der Absurdität, dass es nur für die Spiele Straubing – Ingolstadt Gültigkeit besitzt. Bei allen Partien ohne Ingolstädter Beteiligung dürften die 45 Personen das Eisstadion am Pulverturm betreten und wären offenbar keine „Gefahr für Sicherheits- und Einsatzkräfte“.
Es ist also offensichtlich, dass die genannte Begründung lediglich vorgeschoben ist. Es dürfte der Polizei vielmehr darum gehen, über die Straubing Tigers GmbH die Bestrafung einer Person zu forcieren, für die ihr selbst die nötigen Ermittlungsergebnisse fehlen. Dass man dafür in Kauf nimmt, dass auch 44 andere in Sippenhaft genommen werden, zeigt, wie wenig sich die Polizei für rechtsstaatliche Prinzipien interessiert.
Wenn man solche Missstände kommentarlos akzeptieren würde, nähme die polizeiliche Willkür dieser Art in Deutschland weiter zu und Spiele mit ausgesperrten Fans könnten künftig an der Tagesordnung sein. Diesem Problem muss man frühzeitig entgegenwirken, daher bleibt uns keine andere Wahl, als das Spiel in Straubing am 24.1. nicht zu besuchen. Zudem rufen wir alle ERC-Fans dazu auf, sich uns anzuschließen und der Partie ebenfalls fernzubleiben.
GEGEN POLIZEIWILLKÜR – GEGEN KOLLEKTIVSTRAFEN – GEGEN ALLE STADIONVERBOTE! STRAUBING AM 24.1. BOYKOTTIEREN!
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